About

Wie fühlt es sich an 2017 zu leben? Was ist das eigentlich für eine Welt? Um diese Frage zu beantworten gehe ich 23 Jahre zurück. Es ist mein zweites Semester an der Uni Würzburg, ich sitze in der Bibliothek im Computerraum und schreibe meine erste Email. Ich schaue auf einen unförmigen Bildschirm, darunter ein großer Kasten, der lautstark rauscht. Noch kann ich mir nicht vorstellen, dass der Text, den ich in das Feld eingetragen habe, innerhalb von Sekunden in England bei meinem Liebsten auf dem Bildschirm zu sehen sein wird. Man muss nur auf Senden klicken.

Was damals noch ziemlich aufregend war, ist heute so selbstverständlich, dass es schon eine Plage ist. Jeden Tag erreichen uns Massen von Emails. Wir sind gleichzeitig auf Facebook, Instagramm und Twitter und schreiben zwischendurch noch ein paar WhatsApps. Während wir unseren Blog aktualisieren und eine Bestellung bei Amazon tätigen, skypen wir mit Oma und Opa, damit diese mal wieder die Kinder zu Gesicht bekommen...

Aber das ist noch nicht alles. Irgendwie hat diese Form der Kommunikation auch uns selbst verändert. Unsere Wahrnehmung, unser Selbstbild, wie wir uns anderen präsentieren und wie sich die Welt uns präsentiert. Der virtuelle Raum ist nicht mehr länger virtuell. Er ist Teil unseres Alltags und damit Teil unserer Realität.  Willkommen im Simultanraum!

Die Ausstellung SIMULTANRAUM ist ein persönliches Statement der Künstlerin Christiane Herold. Die abstrakten Acrylbilder und poetischen Texte spiegeln ein Lebensgefühl wider, das durch das Leben im Simultanraum geprägt ist. Die Ausstellung befasst sich außerdem damit, wie sich unsere Wahrnehmung durch das Leben im Simultanraum verändert und damit auch das Denken. Und mit dem Denken das eigene Ich.

 

Gastbeiträge bieten eine erweiterte Perspektive auf das Thema.

 

 

 

Diese Website bleibt auch nach Ende der Ausstellung bis auf Weiteres online.